Prediger der Wahrheit
Von der Reformation zur modernen Elitenherrschaft
Die Reformatoren antworteten auf den Bauernkrieg und die Täuferbewegung, indem sie den Primat der Heiligen Schrift (sola scriptura) an ein herrschaftliches Prinzip zurückbanden. Als die Ernennung der Bibel zur alleinigen Richtschnur die gegebene Ordnung zu sprengen drohte, wurde ihre Auslegung erneut einem Milieu professioneller Prediger unterstellt. Diese post-reformatorische Kultur der religiösen Wissensvermittlung stellt jedoch etwas genuin Neues dar. Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin ist sie dynamisch und nicht statisch, egalisierend und nicht hierarchisch. Anders als die platonische Idee der Philosophenkönige enthält sie ein Versprechen der Mobilität: Wer die katechetisch vermittelten Glaubenslehren befolgt, kann selbst in den Predigerstand aufsteigen. Diese Kultur prägt unseren Moraldiskurs bis heute.
In der Presse:
Buchbesprechung in "wirimnetz.net" am 19. März 2024.
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ISBN | 978-3-532-62896-6 |
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Ausstattung | Klappenbroschur |
Format | 12,5 x 18,7 cm |
Auflage | März 2024 |
Umfang | 104 S. |